Schabe

Schabe
Schabe:
Mhd. schabe »Mottenlarve« gehört zu dem unter schaben behandelten Verb in seiner Bedeutung »abkratzen, nagen« (vgl. aengl. mælsceafa, älter engl. malshave »Raupe«). Diese Bezeichnung gilt heute noch oberd. mdal. für »Motte«. Seit frühnhd. Zeit wurde das Wort auch für andere schädliche Insekten gebraucht und (zuerst wohl im 18. Jh.) auf die Küchenschabe übertragen. Für diese gilt mit Anlehnung an den deutschen Stammesnamen auch die Bezeichnung Schwabe (17. Jh.).
schaben:
Das gemeingerm., früher starke Verb mhd. schaben, ahd. scaban, got. skaban, engl. to shave, schwed. skava geht zurück auf die idg. Wurzel *‹s›kē̆-bh-, ‹s›kā̆-bh- (-b-, -p-) »mit einem scharfen Werkzeug arbeiten, schneiden; behauen, spalten; kratzen«, vgl. z. B. lit. skabė̓ti »schneiden, hauen«, lit. skóbti »aushöhlen«, lat. scabere »schaben, reiben«, scabies »Krätze, Räude«, mit -p- griech. kóptein »schlagen, hauen« ( Komma), aslaw. skopiti »verschneiden« ( Schöps) und lat. capo »verschnittener Hahn« ( Kapaun).
Auch Schaft und Zepter (griech. skēptron »Stab«) gehören mit der Grundbedeutung »abgeschnittener Ast« wohl hierher. Auf einer nur im Germ. bezeugten Wurzelform *skab- mit der Sonderbedeutung »‹schnitzend› gestalten, erschaffen« beruht die Wortgruppe um schaffen. – Das Verb schaben, zu dem ablautend auch Schuppe gehört, erscheint im Got. mit der Bedeutung »‹die Haare› scheren« (engl. »rasieren«, dt. nur ugs. »den Bart schaben«). Mhd. schaben ist »kratzen, radieren, scharren, polieren; sich abscheuern, fortstoßen«. Im Nhd. ist der Bereich des Wortes auf »‹ab›kratzen, scharren« eingeschränkt. – Abl.: Schabe (s. d.); schäbig (s. d.).

Das Herkunftswörterbuch . 2014.

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Synonyme:

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